Und da der Deichverband Bislich-Landesgrenze nun einmal der größte in Nordrhein-Westfalen ist, kommen da bei den Deichbegehungen viele Kilometer jährlich zusammen. Knapp 25.000 Eigentümer:innen von Grundstücken werden „veranlagt“, sind also Mitglieder im Deichverband. Der sorgt für „trockene Füße“, gilt es doch Deiche zu bauen, zu unterhalten und für die Entwässerung des Hinterlandes zu sorgen.
Wie in einer Simulation in einem dreiminütigen Film zu sehen, der gemeinsam mit den niederländischen Partnern entwickelt worden ist, würde unsere niederrheinische Heimat binnen kurzer Zeit „volllaufen wie eine Badewanne“, wenn an einer Stelle ein Deich brechen würde. „Ein Deich ist nur so sicher, wie er an seiner schwächsten Stelle ist“, gibt der scheidende Deichgräf zu Bedenken.
Die Nachfolge von Herbert Scheers steht schon fest. Mit Harry Schulz rückt Scheers’ bisheriger Stellvertreter in die Position des Deichgräfen nach. Ende März hatte der Erbentag den Halderner gewählt. „Unser Ziel ist der Schutz von Menschenleben und Sachgütern vor Wassermassen,“ fasst der bekannte Kommunalpolitiker zusammen. Nicht nur als langjähriger stellvertretender Deichgräf bringt Schulz Erfahrung mit. Er ist auch Ratsherr in Rees sowie Mitglied des Kreistags des Kreises Kleve.
„Lieber Herr Scheers, ich möchte Ihnen herzlich für Ihren ehrenamtlichen Einsatz zum Schutz von Menschen und Gütern danken. Wenn ich mir nur mal die jüngsten Projekte von Bienen Richtung Rees anschaue, erahne ich welch komplexe und schwierige Aufgabe das ist. Aber Sie und Ihr Team haben alles erfolgreich gemeistert“, so der SPD-Ratsherr und stellvertretende Bürgermeister der Stadt Rees, Bodo Wißen.
Dem Dank schloss sich René Schneider an. Der Landtagsabgeordnete aus dem Kreis Wesel, der auch umweltpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion ist, ist schon lange mit der Deichthematik bekannt und so konnte man an vorhergehende Gespräche anknüpfen. „Der Deichschutz ist im wahrsten Sinne existenziell. Wir müssen alles dafür tun, dass wir von Seiten des Landes die ehrenamtliche Arbeit der Deichverbände unterstützen. Dazu gehört in erster Linie, dass wir die Bezirksregierung in die Lage versetzen, Planungen schneller zu bearbeiten und Entscheidungen herbeizuführen. Ich bin dazu in direkten Gesprächen mit dem Düsseldorfer Regierungspräsidenten“, so Schneider, der dem neuen Deichgräf viel Erfolg bei der Übernahme dieser verantwortungsvollen Tätigkeit wünschte.
Freundliche Grüße