Issel: Runder Tisch mit allen fachlich zuständigen Vertretern

Der Frust ist auf allen Seiten groß: Nach den beiden Jahrhundert-Hochwassern im Juni 2016, sind an der Issel seit 2017 immer neue, extrem niedrige Wasserstände durch anhaltende Trockenperioden zu verzeichnen. In Teilen der Issel waren die Fischbestände akut gefährdet, was mehrfach zu privat organisierten Fischrettungsaktionen führte. Ähnlich wie bei den Jahrhundert-Hochwassern 2016, ist die Frage der Zuständigkeit beim aktuellen Fischsterben in der Issel beschämend. Bezirksregierung, untere Wasserbehörde und Isselverband lassen die Helfer ratlos zurück. Sicherlich argumentiert hier jede Behörde rechtlich abgesichert, das heißt aber auch: keiner nimmt das Heft in die Hand und bietet pragmatische Lösungsansätze, welche unseren Fischbestand und die Natur der Issel schützen.
„Hier ist die Initiative, alle fachlich zuständigen Vertreter an einen Tisch zu holen, der vollkommen richtige Lösungsansatz“, stellt Dr. Peter Paic, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, die aktuelle Einladung des Hamminkelner Bürgermeisters Bernd Romanski und der Weseler Bürgermeisterin Ulrike Westkamp zu einem „Runden Tisch“ heraus (die Rheinische Post berichtete).
Zweckverband Hochwasserschutz Issel

Nach den Jahrhundert-Hochwassern im Juni 2016 bedurfte es ebenfalls pragmatischer Ansätze, den Zweckverband zu gründen, um die erforderlichen Schutzmaßnahmen zu realisieren. Einer der Aktivposten für den Issel Hochwasserschutz war und ist sicherlich der Hamminkelner Bürgermeister. Er initiierte den neuen Zweckverband 2019 und zeigte sich als Motor für die Umsetzung der Maßnahmen zum Hochwasserschutz. Während der „Jahrhundert-Hochwasser 2016“ zeigte er die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und notwendige Entscheidungen (Isseldurchbruch) zu treffen.
Die anstehende Umsetzung der 26 Maßnahmen zum Hochwasserschutz an der Issel erfordern einzelne Förderanträge sowie Planfeststellungsverfahren innerhalb der Genehmigungsverfahren. Es ist absehbar, dass zur gesamten Umsetzung noch ein weiter Weg ist, was ebenso Frust bei den Issel-Anrainern verursacht. Die Auswirkungen von Starkregen-Ereignissen und außergewöhnlichen Hochwassersituationen sind ja real.
Erste Fortschritte zeichnen sich hier ab. Nachdem die Planungsleistungen europaweit ausgeschrieben wurden, sollen nun die ersten Maßnahmen in die konkrete Planungs- und Umsetzungsphase gehen. In Hamminkeln ist dies der Retentionsraum Möllganshorst, sowie die Retentionsräume Brüner Bruch und Bramhorst. Die bauliche Umsetzung der Maßnahmen ist laut Issel Zweckverband ab 2025 vorgesehen.
„Für dieses umfassende Issel-Hochwasserschutzkonzept brauchen wir bis zur Vollendung einen langen Atem. Es ist wichtig, über die Wahlperiode hinaus zu schauen und die richtigen Entscheidungen für uns und zukünftige Generationen zu treffen. Auch wenn dies den Geduldsfaden manchmal stark strapaziert.“ – Dr. Peter Paic