Rede des Kreis Klever SPD-Bundestagskandidaten Bodo Wißen zum „Tag der offenen Tür“ der neuen Geschäftsstelle des Kreises Kleve am Samstag, 4. September 2021
Lieber Thomas, liebe Genossinnen und Genossen, sehr geehrte Damen und Herren,
seit 1908 gibt es die SPD im Kreis Kleve. Ein Zeitungsredakteur schrieb damals „Kein Boden für die Sozialdemokratie am Niederrhein“. Er traute uns nicht zu, für längere Zeit hier Wurzeln zu schlagen. Und doch sind wir noch hier. Wer baut, bleibt. Aus Altem ist Neues entstanden. Ein neues Haus, eine neue Heimstatt auf altem Boden für die SPD im Kreis Kleve.
Ich bin sicher, dass die vielen Generationen von Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, die seit 1908 hier im Kreis Kleve gewirkt haben, angesichts unseres schönen neuen Parteihauses und der Wohnungen stolz wären. Falls es einen Sozen-Himmel gibt, feiern die gerade. Wie viele Generationen nach uns werden in diesem Haus leben, debattieren, streiten, sich versöhnen, trauern sich freuen und nach dem richtigen Weg suchen?
Es war eine enorme Leistung unseres damaligen Unterbezirksvorsitzenden Norbert Killewald und unseres Kassierers Christian Nitsch, die mit unternehmerischem Sachverstand, viel Mut und äußerstem Engagement dieses Projekt vorangetrieben haben. Dafür, ich denke im Namen aller Mitglieder der SPD des Kreises Kleve, meinen herzlichen Dank!

Wir wollen 400.000 Wohnungen bauen, davon 100.000 Sozialwohnungen – und das pro Jahr. So steht es in unserem SPD-Zukunftsprogramm. Wir als SPD Kreis Kleve haben schon mal angefangen. Über unserer neuen schönen Geschäftsstelle haben wir 20 Wohnungen errichtet, zehn davon sogar rollstuhlgerecht. Die sind ausschließlich reserviert für Menschen mit einem Wohnberechtigungsschein. Das ist konkrete Politik um die auch in Kleve vorhandene Wohnungsnot zu lindern.
Als ich heute Morgen das erste Mal aus dem Fenster schaute, war es noch nebelig. Als ich mich dann hierhin zu diesem schönen Anlass auf den Weg machte, wurde es immer sonniger. Das erinnert mich ein bisschen an die Situation der SPD in den vergangenen Wochen.
Was für eine Aufholjagd, was für ein Tempo! Aber als ehemaliger verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und erfahrener Wahlkämpfer weiß ich, dass der Satz „Vorsicht an der Bahnsteigkante!“ auch eine politische Bedeutung haben kann. Stimmungen sind noch keine Stimmen und natürlich wollen wir keine Umfragen, sondern die Bundestagswahl gewinnen! Deswegen bitte ich Euch, liebe Genossinnen und Genossen, jetzt in den letzten drei Wochen nochmal alles zu geben in diesem spannenden Wahlkampf.

Es macht gerade richtig Spaß. Die mitleidsvollen Blicke der InfostandbesucherInnern aus früheren Zeiten sind Vergangenheit. Jetzt ist die hoffnungsvolle Erwartung, dass wir den Ball ins Tor schießen. Wir haben gute Argumente. Wir haben den mit weitem Abstand beliebtesten Kanzlerkandidaten. Olaf Scholz ist ein Mensch, dem man vertrauen kann. Er ist authentisch und kann arbeiten. Der hat viel Erfahrung, ob als Hamburger Regierungschef, als Bundesarbeits- und -sozialminister oder als Bundesfinanzminister und Vize-Kanzler. Der labert nicht, der macht. Olaf kann Kanzler. Wir alle, das Team der 400.000, arbeiten jetzt gemeinsam daran, dass das „Vize“ wegfällt und Olaf Kanzler wird. Ich bin sicher: Wir schaffen das!
Die Menschen wissen, dass man das verantwortungsvollste Amt, das dieses Land zu vergeben hat, in erfahrene und vertrauenswürdige Hände legen muss. So war ich jüngst mit Hermann Heinemann und Felix Grohé an einigen Haustüren in Aldekerk. Eine Dame erzählte uns, dass sie immer CDU gewählt habe, dieses Mal jedoch Olaf Scholz wählen würde. Das war erkennbar keine glühende Verehrerin der Sozialdemokratie und sie rang sichtlich mit sich, aber sie weiß um ihre Verantwortung für unser Land. Person und Programm stimmen und erreichen auch Wählerinnen und Wähler, die sonst vielleicht woanders ihr Kreuzchen machen würden.
Wer sich unser SPD-Zukunftsprogramm durchliest, was bei flott geschriebenen 66 Seiten kein Problem ist, wird erkennen, dass wir wichtige Schwerpunkte gesetzt haben: Klimaschutz, Gesundheit, Digitalisierung und Verkehrspolitik.
Klimaschutz, der Jobs schafft und für eine gesunde Umwelt für uns, unsere Kinder und Kindeskinder sorgt. Eine Gesundheitspolitik, mit guter medizinischer Versorgung und einer Bürgerversicherung für alle. Eine Digitalisierungspolitik, die den Weg für die 1-Gigabit-Gesellschaft bis zur letzten Milchkanne freimacht. Verlässliche Mobilität für alle zu einem fairen Preis bei attraktivem Angebot.
Letztlich stehen wir für einen aktiven Staat. Ein Staat, der sich für die Belange der Vielen einsetzt und nicht für die Profite der Wenigen.
Wir stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Da müssen Profis ran, also wir von der Sozialdemokratie. Dazu sind wir bereit.
Ich wünsche Ihnen und Euch einen schönen Tag
(Bodo Wißen)