Franziska Albers setzt sich für Kita-Gebührenbefreiung ein

Franziska Albers ist sachkundige Bürgerin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Rees. Vor allem ist sie eine junge Mutter von zwei Kindern, die, wie so viele andere, mit den Folgen von Corona zu kämpfen hat. Die Einschränkungen trägt sie mit, möchte aber mehr soziale Gerechtigkeit bei dem Thema. Dabei weiß die Sozialdemokratin, dass es Familien gibt, die gerade jetzt auf jeden Euro angewiesen sind. „Immer noch befinden sich viele Menschen in Kurzarbeit, auch im Kreis Kleve. Es ist gut, dass es dieses arbeitsmarktpolitische Instrument gibt, sonst hätten wir viel mehr Arbeitslose. Aber mit der Kurzarbeit einher gehen eben auch in der Regel Einkommenseinbußen. Überhaupt habe ich den Eindruck, dass wir Familien, anders als Ministerpräsident Laschet sagt, nicht gemeinsam, sondern einsam durch die Krise gehen“, so Albers.

Darum hat die Reeserin einen offenen Brief an die Landrätin des Kreises Kleve, Silke Gorißen (CDU), geschrieben. In diesem fordert sie die Befreiung von den Kita-Gebühren für die Monate Juni und Juli 2021. Auch zu einem persönlichen Gespräch lädt Albers die Landrätin ein – quasi von Mutter zu Mutter.

Gefreut hat sich die Reeserin über den Antrag der SPD-Kreistagsfraktion Kleve, der ebenfalls die Kita-Gebührenfreiheit für Juni und Juli in einem Dringlichkeitsbeschluss fordert.

In ihrem offenen Brief schreibt Franziska Albers, teilweise in Großbuchstaben: „… erlassen Sie allen Eltern im Kreis Kleve die Kita-Gebühren für Juni und Juli! Nicht nur das Thema Wirtschaft gehört auf die Agenda, sondern auch wir und VOR ALLEM DIE KINDER!!!“. Ob die Landrätin auf die Bitten der jungen Reeser Mutter eingehen wird, ist derzeit ungewiss.

Hier der Offene Brief von Frau Albers an die Landrätin :
Sehr geehrte Frau Gorißen,
der NRW-Familienminister Joachim Stamp teilte breits vor Wochen mit, dass sich das Land an zwei weiteren Monaten an der Entlastung der Eltern bei der Erstattung der Elterngeldbeiträge für die Kitas zur Hälfte beteiligt. Leider nutzt bis dato der Kreis Kleve diese Möglichkeit nicht, Familien in dieser schweren Zeit weiter zu Unterstützen und zu entlasten.
Daher meine konkrete Frage: Können wir Kreis Klever Eltern mit der Entlastung rechnen, dass im Kita-Jahr 2020/2021 die Gebühren ausgesetzt werden? Der Kreis Borken setzt dies zumindest für einen der beiden Monate um. Vereinzelt Städte im Kreis Kleve auch, aber ich fordere eine flächendeckende, einheitliche Regelung für das gesamte Kreisgebiet!
Wir Eltern und auch die Kinder im Kreis sind genau so an der Belastungsgrenze, wie ErzieherInnen, Lehrkräfte, ArzthelferInnen, Unternehmen etc.
– Ständig Diskussionen in der Kita, weil man sein Kind bringt
– immer wieder das hin und her, zwischen eingeschränktem Pandemiebetrieb und Notbetreuung
– man soll die Kinder lieber zu Hause beschäftigen als in der Kita. Aber wie, wenn der Einzelhandel geschlossen ist, man evtl in Kurzarbeit steht und dann noch in Lebensmittelläden oder Internet teuer Bastelmaterialen bestellen muss, die man sich eigentlich einfach nicht leisten kann.
Von Ihrem Parteikollegen und Chef, Armin Laschet, wird immer wieder gepredigt, wir müssen gemeinsam durch die Pandemie. Wie die Realität aussieht für Eltern: EINSAM durch die Pandemie.
Zeigen Sie uns, dass Sie dieses Thema selbst als Mutter ernst nehmen und fangen an uns zu unterstützen! Erster, kleiner Schritt: erlassen Sie allen Eltern im Kreis Kleve die Kita-Gebühren für Juni und Juli! Nicht nur das Thema Wirtschaft gehört auf die Agenda und Tagesordnungen sondern auch wir bzw VORALLEM DIE KINDER!!!
Gerne bin ich bereit für ein persönliches Gespräch mit Ihnen via Telefon, Zoom-Meeting oder persönlich unter Coronabedingungen. Ich selbst bin Mutter zwei kleiner Mädchen und damit betroffen, stehe im Austausch mit etlichen Müttern, die verschiedene Meinungen teilen. Fragen Sie an der Basis nach, die Ihnen unverblühmt mitteilen wird was in den Einrichtung los ist und nicht nur das erzählt was gehört werden will!
Freundliche Grüße aus Rees
Franziska Albers