Die 300 Kilometer lange Erdkabelverbindung A-Nord, die Windstrom aus dem Norden Niedersachens nach Nordrhein-Westfalen bringen soll, könnte auch den Kreis Kleve passieren. Darüber sprach Barbara Hendricks, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Kreis Kleve, mit Projektleiter Klaus Wewering und Jonas Knoop, Teilprojektleiter Kommunikation, von der Amprion AG.
Durch die Energiewende werden neue Stromtrassen benötigt, da die konventionellen Kraftwerke nach und nach an Bedeutung verlieren werden und gleichzeitig die erneuerbaren Energien ausgebaut werden. Um die Energie von den Orten, wo sie produziert wird, zu den Orten, wo sie benötigt werden, transportieren zu können, müssen neue Leitungen her – im Falle von A-Nord von Niedersachsen nach NRW und weiter über das Ultranet, einer weiteren Gleichstromverbindung, nach Baden-Württemberg.
Während Erdkabel in der Bevölkerung eine höhere Akzeptanz genießen als Freileitungen, sei es dennoch wichtig, für größtmögliche Transparenz zu sorgen, insbesondere auch bei der Trassenführung, so Wewering und Knoop. „Wir haben klare Planungskriterien: der Korridor sollte möglichst kurz und geradlinig sein, aber Raumwiderstände wie Siedlungen und Naturschutzgebiete unberührt lassen“, erläuterten die Vertreter von Amprion. Einer der möglichen Korridore verläuft unter anderem durch den Kreis Kleve, östlich von Geldern. Momentan würden bereits viele Gespräche mit den Landbesitzern und Landwirten geführt. „Wir haben die Landwirte nach Raesfeld, wo bereits ein Erdkabel liegt, eingeladen, damit sie sich davon überzeugen können, dass wir den Boden möglichst so zurückgeben, wie wir ihn vorgefunden haben“, so Wewering. Auch über die Form und Höhe der Entschädigungszahlungen werde diskutiert.
„Dass wir diese Stromtrasse brauchen steht außer Frage“, so Barbara Hendricks. „Ohne die notwendige Infrastruktur kann die Energiewende nicht funktionieren.“ Es sei aber wichtig, mit den Sorgen und Befürchtungen der Anwohner und Eigentümer der Flächen offen umzugehen